xplanetFX renders high quality wallpapers of mother earth on your desktop. An extensive GUI (GTK) provides a lot of features and settings. Various templates place the planet inside different scenes and make shure your desktop never gets boring again. With realtime light, shadows and clouds!

traGtor is a graphical user interface for the awesome conversion tool ffmpeg. With multi streams, presets, multi language and a lot of other features traGtor is a handy tool for converting all audio and video formats through ffmpeg. traGtor is based on GTK and Python.

Calf studiogear is an extensive and high quality plugin pack for professional audio production under Linux. It provides a lot of synthesizers, effects and signal processing for the use with LV2 audio production suites (like Ardour) or as stand-alone through JACK.

Calf with all of its new features and processors isn't officially released by now so you have to grab the GIT-repository from sourceforge.net until we are ready for a stable release.

» calf.sourceforge.net

guess is a tool to launch (and kill) different setups of programs. It was invented to startup all needed synthesizers, audio suites, MIDI sequencers and stuff with the correct source files on the right desktop for a single audio production with just one click.

xplanetFX - series: Mit xplanetFX ganze Bilderserien erstellen

oRainge Theme: GTK-, GDM-, Metacity-, Icons-Theme

oRainge gDesklets: Sprechende Uhren, Kalender, System-Widgets (manual)

photogen:c SVG-Icons: Diverse High-Quality-Icons im SVG-Format

traffick: Serverumgebungen testen. Durch skalierbares Threading erzeugt traffick Unmengen an Suchanfragen und Webseitenaufrufen, um ein hohes Maß an Vorratsdaten Netzwerkauslastung zu simulieren.

GIMP Plug-In “Moderated Blur” for Tilt Shift and Depth-Of-Field Effects

stuff (de) guess calf traGtor xplanetFX

Evangelische Religion in der Oberstufe

Tjoar, sagen wir, dem Mann konnte ich irgendwie nicht so ganz zustimmen. Vor allem der Aspekt, dass er Lehrer ist und jungen Menschen solche Sachen erzählt, haben mich mal für ein paar Minuten in Reflexion versinken lassen… Hier der Artikel:

http://www.kaiherrmann.de/2009/03/ware-das-wirklich-so-schlimm/

Und hier meine möglichst kurz gefasste Meinung zum Thema. Geht halt auch mal ohne Ferkeleien.


Hallo Kai (?),

um erst einmal direkt auf Deine Frage einzugehen: Ja, das wäre es.

Es heißt, eine stabile Demokratie ruht auf vier Säulen: einer Judikative, einer Exekutive, einer Legislative – und den unabhängigen Medien (vgl. z.B. Wikipedia „Gewaltenteilung“). Also offenbar hat man aus der Geschichte gelernt, nämlich was daraus folgt, wenn z.B. staatliche Propaganda über alle verfügbaren Kanäle die Macht über das Weltbild eines ganzen Volkes erlangt. Dazu empfehle ich einen Blick in die Doku „Propaganda: Yesterday & Today“ auf Google-Video für einen ersten Eindruck. Natürlich hat ein Staat gesteigertes Interesse daran, seine gerade vorherrschende Sicht der Dinge auf seine Bürger zu projizieren, was ja auch hierzulande fleißig betrieben wird (vgl. „Gesteuerte Demokratie“ von Steven Hutchings) und in gewissem Rahmen auch in meinen Augen nicht unbedingt verwerflich ist.

Nun kommt allerdings erschwerend hinzu, dass einerseits unsere Medien immer kanalisierter „durchgereicht“ werden, da es mittlerweile nur noch eine Handvoll großer Medienkonzerne gibt (vgl. Google „Medienkonzerne“), die die verbreitete Information in Inhalt, Stimmung und Rückschluss vorgibt, andererseits der Wandel in einer globalen Wirtschaft auch bei den Unternehmen der Medienbranche nicht Schluss macht, somit also das „Produkt Information“ selbst zu einem Instrument der Renditemaximierung geworden ist. Man muss kein Ökonom oder Programmdirektor sein, um zu begreifen, was daraus folgt, wenn die Sendezeit eines Senders oder die Berichterstattung einer Tageszeitung rein von der Gewinnerwartung der Anlegermärkte bestimmt wird. Da wird „Unabhängigkeit“ schnell zu einer Worthülse für das Sender-eigene Marketing, denn da verdient sie wenigstens noch Geld.

„Dann sind ja da noch die kleinen Tageszeitungen“ mag man jetzt einwerfen, in meiner Stadt – gerade geschehen – wurde den Bürgern durch die lokale Tageszeitung suggeriert, wir hätten mit den unsäglichen Sparmaßnahmen (Einschr. der Kultur bis hin zu abgeschalteter Straßenbeleuchtung) einen ausgeglichenen und schuldenfreien Haushalt erzielt und dass der Verkauf der Abwasserentsorgung ein voller Erfolg wäre. Wahr ist, dass die Stadt noch immer mit 300 Millionen Euro verschuldet ist, die Privatisierung, also der Verkauf von Bürgereigentum an ein global agierendes Unternehmen, zum Großteil zu Lasten der Bürger selbst geht (Verkaufspreis 24.000.000 anstatt angegebene 240.000.000), uvm. Da jetzt einem ganzen Haufen Bürgerinitiativen gerade der Draht aus der Mütze springt, haben sie sich zusammengetan und eine „Bürgerzeitung“ in einer sehr hohen Qualität aufgelegt, die unter unverhältnismäßig großem Einsatz von Arbeit und auch finanziellen Mitteln entstand. Diese Zeitung kann man auf jeden Fall als um einiges unabhängiger als das örtliche Tagesblatt bezeichnen, die belegten Gegendarstellungen zu offiziellen Verlautbarungen sind auf jeden Fall *shocking* für die Bürger.

„Na ist doch toll, geht doch!“ Nein, geht es nicht. Denn diese Menschen, die diese Zeitung recherchiert und aufgelegt haben, sind Kassierer, Lehrer, Ärtzte, Handwerker – kurz alles, nur keine Medienmenschen. Das Tolle an unserer Ökonomie ist aber doch gerade, dass jeder Mensch seiner Profession nachgehen kann/soll/muss, damit aus allen das Beste für alle dabei herauskommt. Muss nun aber der Autobauer seine Gurken selber züchten, weil es der Gurkenzüchter aufgrund irregulärer Interessen irgendwie verhühnert hat (Pornoindustrie – haben jetzt gefühlsechte Noppen bei 13cm Durchmesser, schmecken aber iwie nach Fisch…), sind wir wieder in einem Zeitfenster angelangt, was wir alle lange vergessen glaubten. Kann also auch nicht die wahre Lösung sein, für einen Übergang lohnt es aber alle Male.

Gut, dafür haben wir ja schließlich das „Bürgerfernsehen“, finanziert über eine volksweite Umlage (GEZ), was das Prinzip „von Bürgern für Bürger“ verfolgen soll, also dem Prinzip unserer demokratischen Grundordnung folgen möge. Über die öffentlich-rechtlichen Sender mag ich mich jetzt nicht umfassend auslassen, dann nimmt das hier kein Ende mehr. Allerdings lohnt sich eine Stunde des Lebens (oder drei) zu opfern, um sich einen genaueren Blick auf diese Organisationen zu gönnen. Damit meine ich nicht, dem Mainstream-Gejammer über die GEZ-Gebühr zu folgen (was im Internet wirklich sehr einfach, da weit verbreitet ist), sondern sich mit z.B. der Wahl der Intendanten und der Personen dahinter auseinander zu setzen – das allein fördert schon viel denkwürdiges zu Tage. Ich könnte jetzt noch lange darüber abreferieren, auch, wie komisch ich die lauter werdenden Rufe nach einer Kulturflatrate bei gleichzeitiger Abschaffung des umlagefinanzierten Sendertums finde, anstatt die vorhandenen Strukturen wieder zurück zu ihrer ursprünglichen Intention zu führen. Denn ich zahle gerne der Oma ihr „Mutantenstadl“ und der Hausfrau ihre Talkshow, da ich über z.B. die WDR-Rocknacht (mit komplett im Netz veröffentlichten Konzertmitschnitten in HQ) oder die Direktübertragungen von Phoenix aus dem Bundestag einen Großteil meines – sagen wir Mainstream-Medienkonsums befriedigt sehe. Will ich Fußball? Nein, aber ich bin halt nicht alleine auf der Welt. Ach, es artet schon wieder aus, lassen wir das. Was ich damit eigentlich ausdrücken will, ist, dass auch die bürgernahen und vom Prinzip her unabhängigsten Medien in eine Entwicklung eingetreten sind, die so vom Bürger, also dem Finanzier derselben, ausdrücklich nicht mehr hingenommen werden (vgl. Suche „Zensur Putin Interview“), da er seine Position, Informationsfreiheit und Ansprüche nicht im Ansatz befriedigt sieht, den „ganzen Mist“ aber prinzipiell bezahlt. Gebührenerhöhung für HDTV – eine großartige… Ja okay, ich höre schon auf.

Die privaten Fernsehstationen lasse ich mal einfach mehr oder minder links (oder rechts? soll ja nicht in Meinungsmache ausarten ^^) liegen, das, was dort in der gesamten Sendezeit gebracht wird, hat ausschließlich Gewinnmaximierung zum Hauptinteresse, denn es sind nach wie vor Konzerne (vgl. Dokumentationsfilm „The Company“ auf Google-Video). Schön sind da Entwicklungen, wie vor einigen Jahren aus den Castingshows die neue Art „Musikbusiness“ erwachsen ist, indem die Marketingabteilungen der Sender CD-Verkäufe als Werbeartikel abgehandelt haben. Oder die „Dokumentationen“ auf Sendern wie N24 – vergleicht man diese mit unabhängigeren Beiträgen (Test: schaue eine beliebige Doku auf N24 zum Thema Nahrungsmittelproduktion und im Anschluß „Earthlings“ oder „Monsanto“ oder „We Feed The World“ oder…. auf Google-Video; noch ein Test: zähle auf genanntem Sender die Dokumentationen bzgl. modernster Kriegsmaschinerie pro Monat. Schaue eine davon und achte auf die unverhohlene Werbebotschaft für Clusterbomben, Langstreckenraketen mit integrierten Radar/GPS/Infrarot-Suchköpfen oder die Leistungsfähigkeit heutiger Kampfanzüge, Flugzeugträger, Drohnen und Tarnkappenbombern), stellt man schnell selber fest, dass auch diese als „Berichte“ angekündigte Sendezeit mittlerweile als Platzierung für virale Marketingmaßnahmen dient. Zur Informations-, Wissens- oder Weltsichtbildung sind diese Programme wohl eher ungeeignet. Krasse Züge hat es mittlerweile bei unserem Bigbrother USA angenommen, da empfehle ich gerne, sich die Doku „Outfoxed“, ebenfalls auf den einschlägigen Streambörsen zu finden, als ein Bespiel zum Thema zu Gemüte zu führen. Blaaa, es hört noch lange nicht auf, aber eigentlich wollte ich ja nix dazu… egal. Soll an dieser Stelle reichen.

Um in einer global agierenden Weltpolitik/-finanz/-wirtschaft überhaupt als eine demokratische Gesellschaft mit sozialen Ansätzen überlebensfähig zu bleiben, ist das Internet in meinen Augen die einzige Möglichkeit, wenigstens der vierten Säule unserer Rechtstaatlichkeit noch einen zukunftsträchtigen Boden zu bieten. „Wenigstens?“ Ja. Wenigstens. Da der Bundesrepublik eine parlamentarische Demokratie zu Grunde liegt (lustiges Wortspiel ^^), ist gerade diese vierte Säule das wirkende Instrument der Bürger, um am demokratischen Prozess teilzuhaben. Was aktuell gerade den eigentlichen drei Hauptpfeilern seitens Brüssel widerfährt, ist ja täglich in den News zu lesen (trotzdem hier die Empfehlung eines recht lesenswerten Artikels von Bundespräsident a.D. Roman Herzog in der WELT.online: http://www.welt.de/dossiers/eu-macht/article720463). Schaut man sich darüber hinaus die Vorgänge jenseits des europäischen Tellerrands einmal genauer an, stellt sich schnell heraus, dass diese Informationen ohne Internet überhaupt gar keine Chance zu einer Verbreitung über eine handvoll polarisierter Medienkonzerne mit Renditegarantie hätten. Doch diese (unsere) vierte Säule steht nun mittlerweile unter Beschuss; und das – parallel aller anderen Vorgänge – wiederum weltweit. (vgl. z.B. Sen. Jay Rockefeller http://www.youtube.com/watch?v=i8PCmLPPVnA „Das Internet stellt die größte nationale Bedrohung durch Attacken dar“ und die Diskussion bzgl. Kinderporno in Europa).

„Aber ein Großteil der Dokus und Berichte ist doch aus dem Fernsehen aufgenommen?“ Ich könnte noch einen Abstecher in den Leistungs-, Zeit-, Erfolgs und Erholungsdruck unserer modernen Gesellschaft machen, den erspare ich uns nun aber wirklich. Aber um ein Beispiel in etwas anderer Richtung kommst Du leider auch hier nicht drum herum, bezeichnend ist die Einblendung im Laufe des Beitrags am unteren Bildrand in der Doku „Wir sind drin – Lobbyisten im Zentrum der Macht“ auf Google-Video. (Lieber Quellen als Quatschen)

Wie angedeutet, kann das hier alles nur ein kleiner Anriss des aktuellen Zustands unserer Medien sein, umfangreichere Information über Begebenheiten und Hintergründe kann man wohl in einem Blog als Kommentar kaum erfassen. Daher die Empfehlung, sich einmal mit ein paar spannenden Suchbegriffen (frei aus den Nachrichten herausgegriffen) und einer Suchmaschine seiner Wahl in eine tiefere Recherche zu begeben. Das kostet eventuell mal einen Sonntagnachmittag oder zwei, hilft aber ungemein bei einer weitaus umfassenderen Sicht auf die Vorgänge in unserer Zeit. Wer lieber schaut, anstatt zu lesen, wird auf den bekannten Streambörsen mit weit mehr als 1000 Stunden Videomaterial in Dokumentations- oder Vorlesungsform recht fündig.

Wer der einen oder anderen Such-, Doku- oder Informationsempfehlung gefolgt ist, wird eventuell schon festgestellt haben, dass ich zum Sinn eines unbeschränkten Internet eigentlich nicht mehr viel sagen müsste. Unkomisch ist auch, dass sich die „krasse Entwicklung“ des Internet irgendwie parallel zu der Entwicklung in den Mainstream-Medien seit etwa 20 Jahren befindet. Eine unanständige Suggestivfrage will ich mir erlauben: Mag da eventuell ein Zusammenhang bestehen? Der Zulauf von Benutzern ins Internet nimmt inflationäre Züge an (vgl. Breitbandanschlüsse in Deutschland), ebenso die Gleichschaltung der Medien (abonniere verschiedenste Mainstream-Medien in einem Feedreader, vergleiche die Headlines), ebenso die Rufe nach einem beschränkten Internet, ebenso, wie die Entwicklung „unabhängiger“ Informationssysteme wie Blogs, Videoportalen, uvm. – wobei das „unabhängig“ natürlich sehr relativ ist. Doch kann sich über eine handvoll Kanäle niemals eine übergreifend informationstechnische und somit an globale Verhältnisse angepasste Vielfalt ergeben, wie über eine Möglichkeit der freien Meinungsäußerung mit unbeschränkter Verbreitung. Ganz platt ausgedrückt: Die Bosse steigen zum Frühstückstalk mit ihren japanischen Bosskumpels in den Flieger nach Tokio, die Information darüber bliebe aber irgendwo zwischen Tokio und Tokio in einem Käseblatt hängen.

Einige Deiner Ausführungen könnten den Eindruck erwecken, dass in den allgemein als „kommunistisch geführten“ oder „auf Stand Entwicklungsland“ betitelten Länder so etwas wie freie Meinungsäußerung via Internet herrsche. Auch dazu möchte ich zum Benutzen einer Suchmaschine anregen, für den Anfang empfehlen sich Begriffe, wie „nordkorea zensur“ oder „china zensur“. Stellvertretend möchte ich einmal einen zweieinhalb Jahre alten Artikel aus Österreich zitieren:

„(Wien, 23.10.2006) Nordkorea bleibt vom weltumgreifenden Internet abgekoppelt. Auch andere Staaten fühlen sich durch das WWW bedroht, reagieren aber mit Zensurmaßnahmen darauf. Nordkorea hingegen verzichtet vollkommen auf das Netz.“

Die Zustände in China sollten allgemein bekannt sein und über „freie Meinungsäußerung“ im Iran informiert zum Einstieg ein Artikel auf giga.de: http://www.giga.de/features/storyarchiv/00127471_zensur_im_iran_ussoftware/ – es wird nicht besser, sondern auch dort immer schlimmer. Nebenbei: Informativer und vor allem umfassender, als einzelne Links zu besuchen, ist aber nach wie vor eine eigene Recherche, die solche Themen von allen Seiten beleuchten und nicht nur die Meinung derer wiedergibt, die sich ein hohes Suchmaschinenranking erlauben können – respektive einen Fernsehsender besitzen. Denn nur selber denken bildet – vorkauen ver-bildet.

Ohne eine länderübergreifende Informationsverteilung stünden die „Weltbürger“ in den unbeschränkten Regionen dieser Welt heute ganz schön im Regen. Daher sollten wir uns alle eigentlich eher der Beseitigung jeglicher Zensur des Internet weltweit widmen, als uns vor RTL2-Prominews entspannt im Fernsehsessel zurückzulehnen mit dem Gedanken „was geht mich der Rest der Welt an. Aber Hupen hat die Moderatorin…“. Ja, dolle polemisch, die Ansage. Zugegeben. Doch einer Meinung wie „dann sind wir halt informationstechnisch einfach nur wieder in den 90ern“ ernsthaft zu begegnen, fällt schwer. Ein kläglicher Versuch: Die Welt hat sich seit den letzten 20 Jahren radikaler als je zuvor hin zu einer globalisierten und mittlerweile vollständig vermarkteten Welt/Gesellschaft gewandelt. Eine „Abschaltung“ des Internet würde von dem weltumspannenden Handeln der Konzerne, Regierungen, Militärs, Banken, Börsen und Devisenmärkten, Weltbankkreditinstituten, Waffenschiebern oder auch der aktuell von allen Seiten propagierten „neuen Weltordnung“ (vgl. Wikipedia „Neue Weltordnung“ und „Neue Weltordnung (Verschwörungstheorie)“) nichts wieder in die 90er Jahre zurückbefördern, sondern diesen Entwicklungen einen unvergleichlichen Boden für seitens der Bürger vollkommen unkontrollierte weitere, in meinen Augen katastrophale Auswüchse bescheren. Die lokale Tageszeitung (ohne einen übergeordneten Konzern) liefert uns hier aktuell schon ein nach Gutdünken zusammengestelltes Weltbild, wie sollen dann Medeinkonzerne mit einer weltumspannenden Infrastruktur und der selbstauferlegten Zielsetzung der globalen Marktbeherrschung die Bürger mit ernsthaften Informationen versorgen? Also einfach nur „Aus welchem Grunde?“

Sollte „Dein“ Internet wirklich nur aus für Kinder zugängliche Pornografie, Abofallen und beleidigenden Kommentaren bestehen, möchte ich versucht sein, zu behaupten, dass Du eventuell irgendwas falsch machen könntest. Vielleicht wäre ein Gedanke, erst einmal den Browser respektive das Betriebssystem zu wechseln (so als ITler wäre doch Linux sicherlich zu empfehlen) und/oder sich ein/zwei einschlägige Plugins zu installieren. Damit hört schon einmal einerseits die Abofalle, andererseits die Pornografie für Kinder auf. Als einen tollen Nebeneffekt ist man sogar zu 99,9% befreit von Werbepopups, blinkenden FLASH-Filmchen, herein fahrenden Overlays ohne erkennbaren „schließen“ Button und sogar von der Verfolgung seines Surfverhaltens durch den Google-Konzern. Und andererseits würde es sich (entsprechende Sättigung vorausgesetzt) lohnen, eventuell nicht jedem Blödsinnslink der Kollegen und/oder Freunde per Email oder auf – ich sach mal „Freizeitbörsen“ zu folgen – „Hier kennste den schon? Der frisst seine Kotze! Toootal geil!!11elf“. Denn so „gefährlich“ die Entwicklung des Google-Konzerns auch sein mag, aktuell ist es ein unerschöpflicher Quell an Informationen, Wissen, Kultur, Meinungen und Ansichten, Dokumenten und Entwicklungen. Ich betrete auch im Reallife keine Beate Uhse Läden oder hänge im Puff rum, habe ebenso wenig mit Idioten zu tun, die mich sinnfrei durchbeleidigen und mache grundsätzlich keine Geschäfte an der Haustür. All das war ebenso ein Lernprozess in meinem Leben, wie der, sich im Internet genau nach denselben ethischen, moralischen, sinnvollen und entwicklungsträchtigen Kriterien zu bewegen. Das Netz ist nicht mehr, als ein Spiegel der Gesellschaft.

Kurzes Gedankenspiel: wir stehen im (Internet-) Spiegel und schauen heraus. 20 Minuten Innenstadt in einer urbanen Metropole, davon fünf Minuten Zeitung am Bahnhof lesen. Ich habe 32 Flyer im einen Arm, 17 Werbeprospekte der Nahrungsmittel- und Unterhaltungselektronikindustrie im Anderen, drei Hütchenspieler und sieben „Ey Bruder, Dope?“-Typen abgeschüttelt, vier Prostituierten (einer männlich) klar gemacht, dass ich verheiratet sei (was sie nicht sonderlich zu stören schien, war aber auch schlecht dahergelogen), habe drei DIN/A2-Seiten sowas wie „Die mollige Mimi machts Dir mächtig!“ überblättert, musste einmal einem etwas verlausten Vorpubertären was auf die Finger hauen, als er mit einem abgefahrenen Trick meine Kreditkarte abziehen wollte, und als ich zurückkam, war mein Auto weg. Okay, vielleicht lieber schnell wieder raus aus dem Spiegel. Und was davon schaffen wir jetzt ab, übekleben es mit bunten Plakaten, sperren es hinter hohen Türen, Mauern oder Grenzzäunen weg? Uns? Sehe ich im RL jemanden, wie er sich sexuell an Kindern vergreift oder derlei geartete Perversitäten feilbietet, ziehe ich auch nicht die Gardine zu, sondern tue etwas dagegen. So einfach ist Tennis.

Tja, Stunden später und nicht einmal den Kern der Sache angekratzt – „Zensur des Internet, wäre das wirklich so schlimm?“ Naja, obwohl ich es nicht wirklich begründet habe, würde ich mal wiederholen: Ja, wäre es.

Aber dazu kann man sich seitenweise intelligenter Abhandlungen von Professoren, Juristen, Philosophen, Politikern, Bürgerrechtlern oder Sicherheitsexperten und Staatsorganen anderer Länder, die das seit Jahren praktizieren, durchlesen/anhören/ansehen, die sich damit viel intensiver auseinander gesetzt haben, als ich popliger 4,5er-Schnitt Sek.I-ler, der sich seine halbe Bildung über das Internet in Form von Vorlesungen, Artikeln, Dokumentationen, Diplom- oder Professurarbeiten von Uni-Servern zusammenklauben musste/wollte/konnte/durfte. Auch beim Auffinden der weltweiten Ansichten zum Thema Zensur helfen einem natürlich die bevorzugten Suchroboter.

Nun, viel heiße Luft von mir, aber immerhin keine der von Deiner Seite befürchteten Beschimpfungen – das könnte doch vielleicht der Beginn eines ungewohnten Lernprozesses bzgl. Internet sein…

Viele Grüße, Markus.

  1. 4 comments on “Evangelische Religion in der Oberstufe”

  2. gimpuser

    Ich lebe in dieser Demokratie sehr gut. Ich kann mit Hierarchien umgehen und meinen Fressplatz in der Gesellschaft behaupten. Kurz gesagt: Ich bin SATT.

    Und genau das ist mein Problem: Ich bin satt, angepasst und unkritisch. In meiner Jugend war ich sehr politisch – aber auch sehr frustriert. Seit ich dies gelassen habe fühle ich mich sehr gut: Es geht mir am Arsch vorbei was Frau Merkel und Herr Steinbrück so reden und beschließen. Ich weiß dass dies dumm, falsch und bieder ist. Ich bin mir darüber bewusst dass ich blind und dumm funktioniere wie es von mir erwartet wird.

    Ich erkenne zwar die Himmelschreiendeunvernunft in den Beschlüssen von Merkel und Steinbrück (und Frau von der Leyen) – bin aber nicht gewillt etwas zu ändern. Das ist falsch aber fakt. Und warum?

    Ich bin satt

    Kai unterstelle ich ein ähnliches Denkmuster. Ich möchte hier außer mir selbst niemanden anklagen (auch Kai nicht). Trotzdem behaupte ich wir sind alle viel zu FETT, SATT und SELBSTZUFRIEDEN.

  3. Besserwisser

    Dieses Phänomen nennt man, glaube ich, Zwiedenken. Hatte das die Tage mal mit Markus erörtert. Eigentlich weiss man das man das falsche Denken zulässt, man ändert es aber nicht. Menschen sind wirklich komisch manchmal….Passiert aber eigentlich jedem von Zeit zu Zeit……….

  4. Markus

    Hey!

    Sorry, stressiges Wochenende, deshalb erst jetzt…

    @gimpuser: Da haste’s ja mal schön auf den Punkt gebracht. Respekt für Dein Vermögen zur (Selbst-)Reflexion. Auf jeden Fall denke ich, dass satt – im Sinne des Wortes – zu sein einer der erstrebenswertesten Zustände ist (neben Gesund, Ausgeruht, klar im Geiste etc.), daher wünsche ich Dir, dass das mögl. den Rest Deines Lebens so bleiben möge! Mir persönlich stellt sich halt die Frage, was man daraus macht. Mündet es tatsächlich in Selbstzufriedenheit, könnte es eventuell nach hinten losgehen.

    Bei mir selber war es eher anders herum – ich habe meine ganze Kindheit/Jugend versucht, mich der Gesellschaft anzupassen (was gründlich misslungen ist ^^) und war dementsprechend unkritisch (omg, was habe ich alles gesagt und getan, um akzeptiert zu werden… o0). Ich habe relativ lange gebraucht, um z.B. zu begreifen, dass man trotz aller Behauptungen mit _eigener_Hände_Arbeit_ nicht zum Millionär werden kann, was schließlich vor über 1 1/2 Jahrzehnten einen Prozess in Gang gesetzt hat. An dessen Ende stellt sich mir die Welt nahezu vollständig invers gegenüber den von mir damals als „Realität“ empfundenen Eindrücken dar. Fühlt sich nicht sonderlich toll an, da hast Du vollkommen Recht, doch ich würde wohl immer wieder zur roten Pille greifen, da bin ich mittlerweile reichlich schmerzbefreit. Und das, obwohl ich nicht mal Kinder habe, die mit dem ganzen Mist leben müssen, den wir so verzapfen (lassen). Aber vielleicht gibt mir das auch gerade die Muße, darüber überhaupt nachzudenken? Keine Ahnung… komische Zeiten.

  5. gimpuser

    @Besserwisser
    Der Begriff „Zweidenken“ sagt mir nichts. Das muss ich mal googeln. Für mich unterscheide ich zwei Verhaltensweisen: Zum einen mache ich bewusst Fehler – das ist dumm bringt mir aber wie beschrieben einen Nutzen. Zum anderen ist es unangenehm Entscheidungen zu treffen: Ganz egal wie falsch eine einmalig getroffene Entscheidung auch sein mag – ich werde diese aus reiner Bequemlichkeit wiederholen bis ich mir dies bewusst mache².

    @markus
    Tja, da sind wir wohl sehr unterschiedlich gleich.

    ——————-
    ²) Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen sondern dies habe ich aus dem Buch „Denken hilft zwar – nützt aber nichts“ (Dan Ariely) – interessante Lektüre aber für 16 Euro zu teuer 😉

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